Wie überwintern unsere Wildtiere?

Igel

Laubhaufen oder Igelhäuser sind für Igel ideal um im Garten zu überwintern. Dort verschlafen Igel die vierte Jahreszeit. Sinkt die Temperatur unter 15 Grad, wird der Igel “wintermüde”: Er fällt in seinen Winterschlaf. Die Körpertemperatur nimmt von 36°C auf 6°C ab und der Herzschlag sinkt von 180 Schlägen pro Minute auf etwa 20 Schläge. In etwa alle 30 Tage wacht der Igel kurz auf.

Igel legen keine Vorräte für den Winter an, sie zehren von ihrem Fettpolster, das sie sich im Sommer und Herbst angefressen haben. Wenn im Frühjahr die Temperatur wieder über 15 Grad steigt, hat der Igel bis zu zwei Fünftel seines Gewichts eingebüßt.

Seinen Namen erhielt der Igel wegen einer seiner Lieblingsspeisen, denn Igel bedeutet “der zur Schlange gehörende” oder auch “Schlangenfresser”. Er nimmt es sogar mit der Kreuzotter auf.

Wichtiger Hinweis:
Der Igel sollte in seinem Winterschlaf auf keinen Fall gestört werden. Ein Aufwachen verbraucht viel Energie und kann für den Igel lebensbedrohlich sein.

Was kann man tun?
Am besten bietest du dem Igel ein Igelhaus zum Überwintern an. Neben einem offenen Boden, verfügen Igelhäuser über ein schräges Dach und ein Eingangsloch. Unter einem Laub- oder Reisighaufen ist ein idealer Platz dafür. Moos und Blätter sammelt der Igel selbst hinzu.

Eichhörnchen

Die Eichhörnchen halten Winterruhe und werden während des Winters immer mal wieder wach.  Dann fressen sie und füllen ihre Vorräte auf. Sie müssen sich also auch im Winter Nahrung beschaffen.

Anstatt sich wie andere Nager einen dicken Winterspeck anzufressen, legen die Eichhörnchen sich zahlreiche Verstecke mit Vorräten an. Damit können sie im Winter jederzeit darauf zurückgreifen und somit weniger Energie durch Suchen verbrauchen. Vor allem Nüsse werden bis zu 30 Zentimeter tief in die Erde vergraben oder sie werden in Baumspalten versteckt und die Tiere finden Sie dank ihrer guten Nase später wieder.

Eichhörnchen haben im Winter haben jeden Tag Zeiten, in denen sie ein bis zwei Stunden aktiv sind und Nahrung ausgraben. Durch das Verstecken der Nahrungvorräte leisten Eichhörnchen einen wichtigen Beitrag zur Verbreitung verschiedener Pflanzenarten, da sie nicht alle Nüsse wiederfinden.

Die Winterruhe verbringen Eichhörnchen entweder in selbstgebauten Kobeln, in übernommenen Nestern oder auch mal in Baumhöhlen und unter Dächern.

Weitere Tiere – Der Boden als Rückzugsort

Bei uns in Deutschland friert der Boden selten tiefer als 50cm durch. Regenwürmer graben sich deshalb im Winter tief ein und errichten dort ihre Nester. Auch der Maulwurf gräbt in den kalten Monaten tiefer, um seine Nahrung zu finden. Wie Wühlmäuse, die ihre Gänge häufig direkt in der Grasnarbe anlegen, hält er ebenso wenig Winterschlaf.

Kröten, Frösche und Echsen schützen sich in Bodenlöchern, alternativ verziehen sie sich in alte Mäusegänge oder hohle Baumstümpfe. In diesen Unterschlüpfen sind oft auch Hummeln zu finden. Deren Königinnen überleben den Winter und bringen im Frühling ein neues Volk hervor.

Darf man Wildtiere füttern?

Größere Wildtiere wie Rehe, Füchse oder Wildschweine zu füttern, ist allgemein nicht erlaubt. Dazu ist es schädlich für die Tiere. Durch das füttern kann es dazu kommen, dass die Wildtiere ihre natürliche Scheu vor den Menschen verlieren und sich zu nah an Städte und Ansiedlungen heranwagen. Wildschweine, Wölfe, Füchse, Waschbären und andere Arten können dort zu einer Gefahr für den Menschen werden. Nicht wenige dieser Wildtiere richten große Schäden in Wohngebieten an.

Weiterhin ist die angebotene Nahrung sehr oft ungeeignet und nicht artgerecht. Nur Jäger und Förster dürfen in Notzeiten (z.B. strengen Wintern) Rehe und andere Wildtiere füttern.